Wolfgang begann am Flipchart

Eine ältere Darstellerin steht auf der Bühne. Sie trägt schwarze Übungskleidung und ein buntes Halstuch. Sie grinst hämisch und reibt sich die HändeFroh und glücklich bin ich, dass ich dabei war. Es hat mir gefehlt. Und ich fühlte mich daheim. Angekommen auf der Bühne.
Bekannte Gesichter waren da. Neue Gesichter. Sigrid, Marc und Stephan aus der Montagsgruppe. Antje und ich vom Ehrenamt. Neu dabei Edith, Julia und Karin. Und natürlich auch Wolfgang und Gianni.

Ein langer Tag, 10 bis 17 Uhr, mit einer kleinen und großen Pause dazwischen. Jeder hat etwas Leckeres zum Essen mitgebracht. Wir setzten uns in den Kreis und warteten auf die übliche Steinrunde. Aber es kam anders. Wolfgang begann sofort am Flipchart. Und sagte uns, was wir alles vor hatten. Es war viel. Ob wir das alles schaffen???

Szenen aus DER TOR UND DER TOD von H. v. Hofmannsthal

Das Thema, das uns an diesem Tag begleitet. Anschließend gingen wir gleich in den Bühnenraum. Wir sollten uns nun einzeln auf der Bühne vorstellen. Mit Bezug auf unser Tagesthema. Da ich dieses Stück nicht kannte, sagte ich es auch. Erwähnte aber, dass ich es vom Namen her kannte, weil es schon früher einmal im TheaterLabor vor vielen Jahren aufgeführt worden ist. Sigrid und Stephan stellten sich mit einige Zeilen aus dem Stück vor.

Zurück in den Übungsraum nahmen wir uns eine Übung aus der Liste Atemrhythmisches Phonieren vor.
Nun ein wenig Körperarbeit. Alle zusammen in einen Kreis. Körperkontakt. Und im Takt der Musik uns durch den Raum bewegen. Diese Körperkontaktübung brachte uns näher. Auch die drei Neuen machten gut mit und hatten keine Berührungsängste. Das ist schon gut.

Gestärkt durch Übungen

Eine andere Übung die wir einzeln zeigen sollten. Die Verschlusslaute K – CK  

Es war ca. 11.30 Uhr und wir machten eine kleine Erholungspause von 15 Minuten.
Nach der Pause noch eine kleine Aufwärmübung.

Wir sollten wir uns in einer Reihe gegenüberstellen. In Phantasiesprache gingen wir aufeinander zu bis wir uns trafen. Immer in die Augen des angespielten Partners schauen, dann wieder auseinander gehen. Edith stand mir gegenüber und ich hörte, dass sie ein Gedicht sprach. Das haben wir eine längere Zeit gemacht. Die Stimme wurde gestärkt durch diese Übung.

Mein Kommen, Freund, hat stets nur einen Sinn!

Wolfgang gab uns nun Textzeilen aus Der Tor und der Tod. Und wir gingen wieder in den Bühnenraum.
Paarweise ging es auf die Bühne, um zwei Sätze zu spielen. Das zuvor geübte Abspannen sollten wir nun in diese Übung mit einbringen.

Claudio:
Genug. Ich grüße dich, wenngleich beklommen.
Doch wozu bist du eigentlich gekommen?
Der Tod:
Mein Kommen, Freund, hat stets nur einen Sinn!

Eine neue Übung im Schulungsraum. Zwei Gruppen, jede einzelne mit Körperkontakt. Wir sollten versuchen, uns gegenseitig wegzudrücken. Das hat echt Spaß gemacht.

Bevor wir in die Mittagspause gingen, haben wir uns noch zum Steinkreis in die Runde gesetzt. Wolfgang gab uns drei Zeigegesten. Einmal beide Daumen nach oben, beide kleinen Finger nach vorne, beide mittleren Finger nach oben. Mit diesen Zeigegebärden sollten wir nun erzählen, wie es uns in der ersten Hälfte ergangen ist. Ich hatte das Gefühl, das jeder zufrieden war und weitermachen wollte.

Wir gingen ins Casino. Wer Kaffee wollte, nahm sich Kaffee. Und der Tisch wurde mit den Leckereien gedeckt. Brötchen, Butter, Käse, Heringssalat (sehr lecker), Couscous-Salat und und und. Es hat gut getan. Nach der großen Speisung räumten wir alle zusammen das Kasino auf.

Um 15 Uhr trafen wir uns dann alle wieder im Übungsraum. Um dann in die zweite Halbzeit zu starten.

Tanz der Unterschenkel

Zum Aufwärmen erst einmal Gelenktanz. Alle zusammen hintereinander die Hände auf die Wirbelsäule des Vorderen. Ein geschlossener Kreis. Nun die Wirbelsäule arbeiten lassen. Aber darauf achten, dass wir nicht getrennt werden. Gar nicht so einfach, weil manche ziemlich schnell liefen und die anderen nicht nachkamen. Nun war uns warm und wir trennten uns wieder. Die Schultern, die Unterschenkel, die Oberschenkel waren angesagt. Was kann ich alles mit den Unterschenkeln machen? Tanz der Unterschenkel. Sah schon lustig aus, wie alle ihre Unterschenkel durch den Raum schwangen.

Ein Erdenleben, irdisch es zu leben.

In den Bühnenraum. Arbeit mit Requisiten war angesagt. Noch einmal der Text:

Claudio: Genug. Ich grüße dich…. Der Tod: Mein Kommen, Freund…

Paarweise ging es auf die Bühne. Der nächste Text war schon etwas länger. Die Zeilen

Claudio:
Bin nie auf meinem Weg dem Gott begegnet.
Mit dem man ringt, bis dass er einen segnet.
Der Tod:
Was allen, ward auch dir gegeben,
Ein Erdenleben, irdisch es zu leben.

Es kamen nur noch zwei Paare an die Reihe, da diese Spiele doch viel Zeit in Anspruch nahmen. Die letzten Zeilen wurden auch in Alltagssprache übersetzt.

Die Zeit war um und wir kamen in die Schlussrunde. Alle waren zufrieden und erstaunt, wie schnell der Nachmittag um war.
Für mich war es wieder ein lehrreicher Tag. Danke an alle.

Gabriela

Weitere Infos über die Theaterworkshops findest Du mit diesme Link