seit Juni diesen Jahres unterstütze ich ehrenamtlich das TheaterLabor TraumGesicht und das mit großer Freude. Wolfgang`s und Gianni`s ganz besondere Theaterwelt mit Slow Acting, den so wundervollen Kostümen und Masken faszinieren mich sehr. Und vor allem auch das wertschätzende Miteinander, selbst oder gerade, wenn sich die Arbeit häuft, ist so wohltuend.

Logo der Bürgerinitiative Beutel Coll-T. Weißes gezeichnetes Känguru auf rotem Hintergrund.

Neben der neuen Leidenschaft für dieses Theater und seine Menschen, bin ich zusammen mit Alexandra und Susanne in der Bürgerinitiative Beutel-Cool-T Pempelfort aktiv, die sich für verpackungsfreies Einkaufen in Pempelfort und Umgebung stark macht. Auf Marktständen, im Gespräch mit Nachbarn und Händlern zeigen wir Alternativen zu verpacktem Einkauf auf und stoßen bei Alt und Jung auf großes Interesse. Mit unseren roten Shirts und dem Känguru darauf sind wir mittlerweile gut bekannt im Viertel und haben bereits viele Nachbarn mitgenommen auf dem Weg zur Müllvermeidung.

Umso mehr freute es mich zu sehen, dass Nachhaltigkeit auch im TheaterLabor eine wichtige Rolle spielt, und Gianni und ich in unseren kleinen Verschnaufpausen immer wieder gern Ideen dazu austauschen.

Ein nachhaltiges Angebot

Über Gianni`s Angebot, das nächste Treffen der Initiative doch auf dem Campus, im Casino, stattfinden zu lassen, musste ich nicht lange nachdenken. Ja, klar, sehr gern, das ist genau der richtige Ort dafür. Gesagt, getan, unsere kleine Gruppe traf sich am Mittwoch, den 18.09. in den „heiligen Hallen“ auf dem Campus, und zu unserer Freude waren auch Wolfgang und Gianni mit von der Partie.

Susanne und Alexandra waren das erste Mal im TheaterLabor TraumGesicht. Nach der kleinen Führung durch die Räume konnte ich spüren, dass sie begeistert waren von der Atmosphäre dieses Ortes und sich wohlfühlten. Gibt es eine bessere Grundlage für ein kreatives Treffen – wohl kaum.

Susanne am Flipchart im Casino des TheaterLabor TraumGesicht. Auf dem Bogen ist zu lesen: Herzlich Willkommen. Ankommen, Dragon Dreaming und auf zu neuen Ufern.

Die Arbeit konnte beginnen.

Gut versorgt mit Getränken und Knabbereien begannen wir mit einem Rückblick auf die letzten Jahre, auf das, was wir bereits bewegt und erreicht haben. So konnten wir unseren beiden interessierten Gästen, auch anhand von mitgebrachtem Aktionsmaterial wie Wachstücher, Gemüsebeutel und durch Tafelfarbe aufgepeppte Altgläser, alternative Einkaufs – und Aufbewahrungsmöglichkeiten noch näherbringen.

Wir haben in den Jahren Einiges erreicht, und dennoch gibt es noch so viel zu tun. Weitermachen? Auf jeden Fall!

Ruanda

Und siehe da, ein wunderbarer Motivationsschub flatterte mir wie bestellt vor ein paar Tagen ins Haus. Eine E-Mail von Inga, einer ehemaligen Mitaktivistin, die zurzeit mit ihrem Partner Kenneth durch Afrika reist. Sie berichtete begeistert davon, dass in Ruanda Plastiktüten verboten, Refill- Systeme für Trinkwasser selbstverständlich und Erfrischungsgetränke in Glasflaschen Standard sind. Und sie bat uns, fleißig weiter zu machen mit unserem Projekt. Versprochen, Inga, das machen wir.

Verschiedengroße, wieder verwendete Einmachgläser mit schwarzen Deckeln und Beschriftung, Müsli, Linsen, Pads ...

Dragon Dreaming

Spätestens nach dieser Email waren alle angekommen im Thema, und so lauschten wir motiviert Susanne`s Vorstellung des Dragon Dreamings, einer Form des Ideensammelns, die uns schnell in ihren Bann zog, und durch die uns Susanne humorvoll und gekonnt leitete.

“Ich träume, dass in 6 Monaten …“

Die Liste unserer Träume ist lang geworden. Wir werden sie uns noch einmal genauer anschauen und mit Leichtigkeit unsere neuen Ziele für die nächsten Jahre erkennen und benennen können. Und dann gehen wir wieder nach draußen, in unsere Viertel, um unsere Nachbarn für unsere Ziele und Aktionen zu begeistern.

Heimat

Auch so ein wunderbares Treffen geht einmal zu Ende. Ein wenig müde, aber begeistert und zufrieden bedanke ich mich bei Alexandra, Susanne, Gianni und Wolfgang. „Wenn Ihr mögt, habt Ihr hier im TheaterLabor jetzt für eure Treffen eine Heimat gefunden“ – was für ein krönendes Abschlusswort von Gianni – natürlich mögen wir. Es ist genau das, was wir unbewusst gesucht hatten – eine Heimat für unsere Gruppe. Einen Ort, wo wir uns wohlfühlen, denken, arbeiten, diskutieren können, wo wir willkommen sind.

Habt Dank dafür.

Antje Orentat

Fotos: privat