Der Lockdown lässt uns nicht verzagen: Ein Film ist entstanden
Auch wir im TheaterLabor TraumGesicht haben in diesen Lockdown-Zeiten auf digitale Formate umgestellt. Jetzt gibt es einen Film unserer Generalprobe von “Der Tor und der Tod“!
Intensiver Probenprozess
Ich habe ihn jetzt zweimal angeschaut und bin beeindruckt, wie sich die Atmosphäre des Stücks vermittelt und in den Bann zieht. Natürlich bin ich als Mitspielerin befangen und finde es seltsam, mich als Claudia zu sehen. Einerseits kommen da viele Kritikpunkte in mir auf, andererseits ist da große Freude. In mir klingt beim Schauen der intensive Probenprozess, die Auseinandersetzungen mit der Figur und ihrer Sprache, ihrer Emotion, ihrem Schicksal nach. Ich weiß noch, wie schwierig es war, die wunderschönen gereimten Worte Hofmannsthals zu verinnerlichen und diesen Text aus dem Erleben und Gefühl heraus zu sprechen.
Unzählige Wiederholungen und Proben hat es gebraucht, bis ich immer mehr zu Claudia auf der Bühne werden konnte. Immer mehr habe ich dann gewagt. Auch habe ich es genossen, das Empfinden von Verbitterung, Wehmut, Ringen ums Leben und schließlich Sterben zuzulassen. Die Langsamkeit, Pausen, Gebärden, also das Slow Acting, waren hierfür das entscheidende Mittel. Mir, der ruhige langsame Bewegungen so schwergefallen sind, ist da plötzlich oder endlich Ausdruck durch Langsamkeit, Ruhe und Ritual wohl ein wenig möglich geworden. Was für ein Glück!
Zuschauer-Resonanz
Große Freude hatte ich auch im Zusammenspiel mit Wolfgangs ausdrucksstarkem „Tod“, der mich als Claudia herauslockte, Furcht einflößte und als Spielpartner mitriss. Auch Doris wunderbare Erscheinung als Mutter hat mich sehr berührt und eingeladen, auf sie mimisch und auch verbal zu reagieren.
Zum Gelingen haben dann ganz entscheidend auch Gianni und Antje beigetragen. Die Lichtführung, das Ausleuchten der Bühne und der Figuren, die Musik, Bühnenbild, Kostüm und Maske und nicht zuletzt die sensible Kameraführung und der Schnitt des Films – so viele Puzzleteile, die geprobt und zusammengefügt werden mussten und schließlich Gestalt angenommen haben in diesem bewegenden Stück.
Ich bin voller Dankbarkeit und finde es wunderbar, ein Teil dieses Ensembles zu sein.
Also: Schaut euch den Film an, es lohnt sich! Und wenn ihr einen Kommentar abgebt, freuen wir uns sehr. Wir brauchen eure Zuschauer-Resonanz.
Zum Film
Den ganzen Film, mit einer Dauer von 45 Minuten, kann auf Vimeo gestreamt werden. Wenn Du auf den Film klickst, siehst Du gleich den kostenfreien Trailer von ca. 5 Minuten. Rechts oben im Bild kannst Du Dir Dein Online-Ticket für 5 € kaufen. Viel Spaß und wenn du magst, füll uns den Fragebogen zum Film aus. Hier der Link zum Fragebogen.
Liebe Sigrid, Ich danke Dir für diesen Blickwinkel, so offen, treffend und herzlich.
Mein Rückblick auf die Proben und die Generalprobe wirbelt ein Potpourri an Eindrücken und Gefühlen auf. Das konzentrierte, wertschätzende Arbeiten miteinander, das Entstehen der Kostüme und Masken, Euer leidenschaftliches Proben auf der Bühne, mein Lampenfieber oben in der Technik, Giannis geduldiges Wirken überall, die Atmosphäre vor der Aufnahme. Und dann….Applaus, Licht an. Glück, Stolz, es ist vollbracht. Was für ein Team.
Nein…. wir verzagen nicht.
Liebe Antje,
ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar. Ja, es ist wunderbar zu so einem kreativen Team zu gehören. Ich freue mich schon jetzt auf die nächsten Projekte im kommenden Jahr. Hoffentlich können wir dann auch bald wieder Zuschauer empfangen. Aber wie auch immer – es geht weiter in unserem Theaterlabor.
Applaus, liebes Ensemble, Applaus 👏🏼
Wie auch die Rezeption muss sich die Reaktion ein wenig verschieben, doch Applaus müsst ihr erhalten.
Nachdem ich die Aufführung im Sommer noch „live“ sehen durfte, bin ich mit der filmischen Umsetzung wieder mit euch in diesen Garten gegangen und habe so viel Neues gesehen, aber auch euch und Bekanntes nochmals in vollen Zügen genossen. Ich bin immer wieder gefesselt von der Textfülle und den spielerischen, tänzelnden Sequenzen. Das hat mir (und euch sicher auch) viel Spaß gemacht.
Es ist toll, dass so etwas heute möglich ist und versüßt uns die Wartefrist, bis die Raume wieder mit Schauspiel erfüllt werden. Vielen Dank hierfür, auch wenn ihr den Applaus erst im Nachhinein hören oder lesen könnt.
Lieber Martin,
vielen Dank für Deine Reaktion auf das Stück, den Blog und auf den Film und ….
Es freut mich, dass Du als Stammzuschauer immer wieder Neues entdecken kannst – ganz im Sinn vom TheaterLabor.
Sei herzlich gegrüßt und auf blad
Gianni